Die Osteopathie

Osteopathie ist eine ganzheitliche, manuelle Therapiemethode. Sie unterstützt den Körper dabei, sich selbst zu heilen. Das geschieht dadurch, dass Blockaden und Spannungen gelöst werden.  

Während 25 % aller Menschen in Deutschland bereits zur Behandlung bei einem Osteopathen waren, fragen sich andere: “Osteopathie, was ist das?”  

Parietale Osteopathie 

Die parietale Osteopathie konzentriert sich auf den Bewegungsapparat des Körpers, einschließlich Muskeln, Sehnen, Bänder, Gelenke und Faszien. Durch sanften Druck und gezielte Bewegungen werden Blockaden im Muskel-Skelett-System gelöst, was zu einer verbesserten Mobilität und Schmerzlinderung führt. Besonders wichtig ist diese Methode bei Menschen mit Haltungsschäden durch Büroarbeit oder Sportverletzungen. Spannungen im Gewebe können auch auf andere Körperbereiche übertragen werden, weshalb die parietale Osteopathie den gesamten Körper in die Behandlung einbezieht. 

Die viszerale Osteopathie befasst sich mit den inneren Organen und dem umgebenden Gewebe. Durch sanfte Manipulationen der Organe wie Magen, Darm oder Leber wird die Funktion dieser Organe verbessert und Spannungen im umliegenden Gewebe gelöst. Oft wird die viszerale Osteopathie bei Verdauungsproblemen, Atembeschwerden oder bei Beschwerden nach Operationen angewendet. Sie geht davon aus, dass Funktionsstörungen in den Organen Spannungen im restlichen Körper verursachen können, was zu Schmerzen und Einschränkungen in anderen Bereichen führt. 

Sie ist eine subtile und sanfte Form der Osteopathie, die sich auf den Schädel (Cranium), die Wirbelsäule und das Kreuzbein (Sacrum) konzentriert. Der Therapeut ertastet den sogenannten kraniosakralen Rhythmus – feine, rhythmische Bewegungen von Gehirn und Rückenmark. Diese werden über die Faszien in den gesamten Körper übertragen. Blockaden oder Spannungen in diesem System können die normale Funktion beeinträchtigen und zu Schmerzen führen. Durch gezielte Manipulation versucht der Osteopath, die natürlichen Bewegungen zu harmonisieren und den Körper ins Gleichgewicht zu bringen. Diese Methode wird häufig zur Behandlung von Kopfschmerzen, Migräne, Rückenschmerzen und sogar Stress eingesetzt, da sie die Selbstheilungskräfte des Körpers aktiviert. 

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Die Bedeutung von Faszien in der osteopathischen Behandlung 

Faszien sind ein entscheidender Teil des menschlichen Körpers. Bei ihnen handelt es sich um das Bindegewebe, das die Muskeln, Knochen und Organe umhüllt und alle Strukturen miteinander verbindet. Faszien unterstützen die Muskulatur, halten den Körper stabil und flexibel.  

Sind die Faszien gesund, sind sie elastisch und geschmeidig. Wenn sie dagegen verkleben, führen sie zu Verspannungen, Schmerzen und Bewegungseinschränkungen. 

Osteopathen arbeiten intensiv mit den Faszien, um deren Flexibilität wiederherzustellen. Es gibt verschiedene Arten von Faszien:  

  • Oberflächliche Faszien liegen direkt unter der Haut  
  • Viszerale Faszien umgeben die Organe  
  • Tiefe Faszien verbinden die Muskeln und Knochen miteinander  

Eine Verklebung oder Verhärtung der Faszien kann etwa durch Stress oder Bewegungsmangel entstehen. Mithilfe einer gezielten Faszientherapie werden die Beschwerden gelöst. 

Bei welchen Beschwerden kommt Osteopathie zum Einsatz? 

Osteopathie wird bei einer Vielzahl von Beschwerden angewendet. Sie liefert eine schonende Möglichkeit, den Körper wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Besonders bei Problemen des Bewegungsapparates, wie Rückenschmerzen oder Gelenkbeschwerden, zeigt die Therapie schnelle Erfolge. Doch auch bei anderen Beschwerden findet die Osteopathie Anwendung: 

  • Migräne, Spannungskopfschmerz, Tinnitus, Schwindel 
  • Rückenschmerzen, Hexenschuss und Bandscheibenvorfall 
  • Karpaltunnelsyndrom und andere Nervenengpässe 
  • Beschwerden im Hüftgelenk und in der Lendenwirbelsäule 
  • Entzündete Organe 
  • Sport- und Unfallverletzungen 
  • Haltungsschäden 
  • Schreibabys 
  • Mehrlingsgeburt 
  • KISS-Syndrom 

Neben der Behandlung akuter Beschwerden fördert die Osteopathie langfristig das Wohlbefinden, indem sie die Selbstheilungskräfte aktiviert und die Mobilität verbessert. 

Osteopathie vs. Chiropraktik: Was sind die Unterschiede? 

Osteopathische Behandlung und Chiropraktik werden oft verwechselt, jedoch unterscheiden sie sich deutlich in ihrem Ansatz. Während Chiropraktiker sich auf das schnelle Einrenken der Wirbelsäule und Gelenke konzentrieren, arbeitet die Osteopathie ganzheitlicher. Osteopathen behandeln nicht nur die Wirbelsäule, sondern den gesamten Körper, inklusive Muskeln, Faszien und Organe. Dabei macht der Einsatz von sanften, langsamen Bewegungen die Osteopathie besonders schonend.  

Während die Chiropraktik oft mechanische Fehlstellungen behebt, geht es in der Osteopathie um die Wiederherstellung der Balance aller Körpersysteme. Beide Methoden können bei Beschwerden des Bewegungsapparates helfen. 

Wie läuft eine osteopathische Behandlung ab? 

Eine osteopathische Behandlung beginnt immer mit einem Gespräch, um die Beschwerden und die Vorgeschichte des Patienten zu erfassen. Anschließend tastet der Osteopath den Körper mit den Händen ab, um Blockaden oder Spannungen zu erkennen. Diese werden dann durch sanften Druck und gezielte Bewegungen gelöst. 

Hier der Ablauf im Überblick: 

  • Schritt 1: Anamnese – Erfassung von Vorerkrankungen und Beschwerden. 
  • Schritt 2: Palpation – Abtasten der Körperbereiche, um Verspannungen zu finden. 
  • Schritt 3: Behandlung – Sanfter Druck und gezielte Bewegungen zur Lösung von Blockaden.  

Jede Behandlung ist individuell und kann je nach Beschwerdebild zwischen 30 und 60 Minuten dauern. Besonders wichtig ist es, Blockaden im Körper zu lösen, da diese oft die Ursache für Beschwerden in anderen Körperbereichen sein können. So kann etwa eine Blockade im Nacken auch zu Beschwerden im unteren Rücken führen. Die Therapie wird in der Regel in mehreren Sitzungen durchgeführt, um nachhaltige Ergebnisse zu erzielen.